"Gendergerechte Sprache" - Argumente und Erwiderungen

Gendern ist die Summe aller sprachlichen Mittel, die eingesetzt werden, um den Gebrauch des generischen Maskulinums zu umgehen. Nachstehend die am häufigsten verwendeten Argumente für eine “gendersensible” Sprache – nebst kurzen Widerlegungen (einfach Kasten anklicken). Allen gängigen Argumenten liegen Behauptungen zugrunde, die sich wissenschaftlich nicht belegen lassen.

Unsichtbare Frauen

Das generische Maskulinum macht Frauen unsichtbar. Daher ist sein Gebrauch zu vermeiden.

“Nur mitgemeint”

Frauen sollen in der Sprache nicht nur mitgemeint, sondern explizit mitgenannt werden.

Männliche Form für alle?

Es ist nicht akzeptabel, eine “männliche Form” zu verwenden, um Frauen zu bezeichnen.

Sich nicht angesprochen fühlen

Bei Verwendung des generischen Maskulinums fühlen sich Frauen nicht angesprochen.

Sichtbarkeit für nonbinäre Menschen

Es ist wichtig, auch Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau definieren, in der Sprache sichtbar werden zu lassen. Dafür können Gendersonderzeichen wie der Doppelpunkt, der Genderstern oder der Unterstrich verwendet werden: Lehrer:in, Lehrer*in, Lehrer_in.

Was die Wissenschaft sagt

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass Probanden bei der Rezeption eines generischen Maskulinums überwiegend an Männer denken. Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum führen zu einem “male bias” = einer gedanklichen Bevorzugung männlicher Akteure vor dem „inneren Auge“ des Hörers oder Lesers.

Patriarchalische Strukturen in der Sprache

Das generische Maskulinum ist ein überholter Sprachgebrauch, der patriarchalische Strukturen in der Sprache reproduziert. „Grammatik (…) konserviert historische Gesellschafts- und Geschlechterordnungen“ (Damaris Nübling). Quelle

Sprache verändert sich

Eine sich verändernde Gesellschaft führt zwangsläufig zu einem Wandel der Sprache. Sprache ändert sich, die „gendergerechte Sprache“ ist das Ergebnis einer natürlichen Sprachentwicklung.

Sprache schafft Wirklichkeit

Sprache prägt das Denken. Damit die Gleichstellung aller Geschlechter Realität wird, muss sie zunächst einmal gedacht werden. Der Weg ins Denken führt über die Sprache.

Gleichstellungsgesetze

Der Gebrauch des generischen Maskulinum ist zu vermeiden, weil er in Gleichstellungsgesetzen explizit untersagt wird. BSP1BSP2

Es werden in der Debatte auch Argumente verwendet, die sich nicht direkt auf die angeblichen Vorzüge einer geschlechtergerechten Sprache beziehen. Einige Argumente zielen auf die Person der Kritiker.

Sprachpolizei

Genderkritiker agieren als Sprachpolizisten, wenn sie anderen das Gendern verbieten wollen.

Rechts und mehr – Die Ad-hominem-Strategie

Genderkritiker sind rechts, reaktionär, konservativ, rückständig, frauenfeindlich, homophob, queerfeindlich u.v.m.

Niemand wird zum Gendern gezwungen